Noch dürfen sie vor der Haustür stehen, bis das neue Jahr anfängt. Dann kommen die Läuse wieder ins Sommerquartier.
Same procedere as every year.
Worüber habe ich mich im vergangenen Jahr besonders gefreut? Was hat gut funktioniert? Was möchte im im kommenden Jahr vertiefen?
Wovon möchte ich mich verabschieden?
Jeden letzten Tag des Jahres dieselben Fragen.
2012 war für mich ein gutes Jahr.
Ich hatte mir vorgenommen, das Bloggen zu lernen. Mindestens einmal pro Woche wollte ich etwas von mir zeigen, einmal im Monat einen "Schatz" anfertigen. Innerhalb eines Jahres erhoffte ich mir 10.000 Besucher. "Nimm Dir nicht zuviel vor," sagte mein it-erfahrener Sohn - aber heute sind es fast 14.000, die mein Besucherzähler anzeigt.
Damit bin ich sehr zufrieden - und auch damit, wie sich meine Geschmeidevorräte entwickelt haben.
Im kommende Jahr wird es keinen "Schatz des Monats" in dieser Form mehr geben, soviel Zeit werde ich nicht mehr investieren können - aber natürlich wende ich mich nicht von der Schmuckgestaltung ab.
Mein wichtigstes Vorhaben für 2013 wird das NEIN-Sagen-Lernen. Ich will lernen, nichts nur aus dem Grund zu tun, weil es von mir erwartet wird. Ich will lernen, mit den daraus resultierenden Enttäuschungen umzugehen, ohne mich niederdrücken zu lassen. Ich will mich freundlich, wie die Wichtelläuse, von schlechtem Gewissen verabschieden - und schreibe es auf, um es nicht zu vergessen.
Kommt friedlich ins Neue Jahr hinüber! Guten Rutsch wünscht Euch allen
Heidi Sonnenlicht
Montag, 31. Dezember 2012
Samstag, 29. Dezember 2012
Grünes Gold


In der Weihnachtszeit bin ich nicht oft zum Fädeln gekommen, da standen andere Sachen im Vordergrund wie Plätzchenbacken und Geschenkebasteln.
Der eigentliche Schatz in diesem Monat war mein Adventskalender. Er hat mir die kostbarsten Momente beschert.
Soviel Armreifen, wie es hier aussieht, sind es gar nicht, die bronzefarbenen Reifen sind über die Jahre gesammelt.
Aber vier von ihnen sind aus Perlen gefädelt.
Der obere geht auf ein Peyote-Design von Sabine Lippert zurück, die beiden mittleren sind einfache RAW-Konstruktionen, wie sie zum Beispiel bei Marcia DeCoster und Heather Collin beschrieben werden.
Der untere Reifen wurde entworfen von Cynthia Rutledge und heißt Honeycomb Bangle. In diesen Farben sieht er tatsächlich aus wie Bienenwaben.
Nun ist das Jahr der Schätze abgeschlossen, 2012 neigt sich dem Ende zu.
Donnerstag, 27. Dezember 2012
Schmetterlinge

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk: Ich habe wieder einen funktionierenden Fotoapparat - einen Olympus SZ14. Nun muss ich ihn nur noch beherrschen lernen. Dafür waren wir gestern in der Schmetterlingsausstellung im Botanischen Garten München. Die kann ich allen, die sich mit neuen Kameras und Makroaufnahmen beschäftigen wollen, nur wärmstens ans Herz legen.
Die Schmetterlinge sind wunderschön, zart, bunt und feingliedrig.

Obwohl es im Palmenhaus zwischen den hohen Pflanzen feucht und dunkel ist (und die Schmetterlinge nicht ruhig sitzen bleiben, die Biesters!), liefert mir die Kamera recht feine Details.
Meine alte Kamera ist mir schon im November ausgestiegen, für den Weihnachtskalender musste ich auf Bilder aus Melanies Fotoapparat und Sohnes Handy zurückgreifen. Nun bin ich überglücklich, selbst wieder fotografieren zu können, sogar diese Makros im ersten Anlauf.
Vielen Dank, meine Liebsten!
Montag, 24. Dezember 2012
Adventskalender Heiligabend

Jetzt muss ich lächeln, weil ich auf
den ersten Blick sehe, dass im Spiegelbild die rechte Perlenwand viel
dicker und ausgebeulter ist als die linke. Das ist mir nie
aufgefallen - und ich weiß auch nicht, ob ich es heute besser
könnte.
Die Technik hat mir Anka gezeigt, sie
ist wirklich eine gute, geduldige Lehrerin.
Zuerst drehte ich mir einen Twistie aus
dunklem transparentem Moretti-Amethyst mit Moretti-204-Weiß, von
dem ich das beste, regelmäßigste Stück herausbrach und beiseite
legte.
Dann baute ich mir ein
Moretti-064-schwarzes Rad, dessen Umfang etwas kürzer war als mein
Twistie. Das war für mich keine leichte Aufgabe: Hier ist Augenmaß
gefragt. Ich legte das gute Stück Twistie um das Rad herum,
verschmolz Anfang und Ende miteinander und sorgte für gleichmäßige
Verbindung zum Untergrund.
Das Rad vergrößerte ich mit einer
gewaltigen Menge Lauscha-Soft-Klarglas auf etwa den vierfachen
Radius. Spätestens jetzt zweifelte ich stark, ob mein Fauchi
Feuerteufel es jemals schaffen würde, diese Glasmasse zu einer Kugel
herunterzuschmelzen.
Aber nach etwa 20 Minuten Beheizen
beider Radseiten hatte er es geschafft: Der Twistie war zu Lamellen
auseinandergelaufen, die Umgebung der Löcher schrie nach Hilfe –
und auch dafür zeigt mir Anka die Lösung: Rund um den Dorn wurden
fünf weiße kleine Dots gesetzt, eingeschmolzen und mit
amethystfarbenen Punkten abgedeckt. Um diese einzuschmelzen heizte
ich nur noch auf den Dorn, dadurch wurde der unsaubere Abschluß der
Lamellen vollständig abgedeckt.
Diese Prozedur wiederholte ich auf der
anderen Seite der Perle und setzte zuletzt die erhabenen Dots.
Habt einen friedvollen Heiligen Abend
und ein Frohes Fest!
Sonntag, 23. Dezember 2012
Adventskalender 23. Dezember
Eine 064-schwarze Grundperle wird zu
einem Quader geformt. Dazu wickle ich einen Zylinder auf den Dorn,
der etwas länger ist als sein Durchmesser. Den lege ich auf einer
Flise ab und rücke mit dem Paddel oder Fischmesser von oben darauf.
Diese Prozedur wiederhole ich um 90° versetzt.
Auf jede der vier erhaltenen Flächen
setze ich einen großen 276-Elfenbein-Dot, auf die Eckpunkte, also
rechts und links zwischen die Dots, noch kleinere. Ich lasse sie
einschmelzen, bis eine harmonisch gerundete, noch leicht gestreckte
Kugel entsteht.
Jetzt kommen auf die großen hellen
Flächen je vier Punkte Double Helix Clio. Sie sollten ringsum einen
gleichmäßigen kleinen Abstand aufweisen. Auch auf die kleinen
Seitendots werden Punkte gesetzt.
Nach einem kurzen Herunterschmelzen, so
dass die Dots etwas breitgeflossen sind, setze ich auf die
Clio-Vierergruppen winzige Double-Helix-Kronos-Punkte, am besten aus
einem Glasfaden. Diese Pünktchen habe ich nicht mittig aufgetragen,
sondern zum Zentrum hin versetzt. Auf die äußeren kleinen Dots
kommen mittig Kronospünktchen.
Nun heize ich erstmal wieder die
gesamte Perle gründlich bis zum Dorn auf und lasse sie wieder soweit
abkühlen, dass sie nicht mehr glüht. Danach richte ich die Flamme
auf die Mitte einer Vierergruppe und steche mit meiner
Strumpfstricknadel tief bis fast auf den Dorn, wiederhole das erst
auf der gegenüberliegenden Seite und dann bei den beiden anderen
Blümchen.
Die Perle wird durch die sauerstoffarme
Flamme gewedelt und möglichst bis zum Abdecken mit
Lauscha-Soft-Klarglas nicht mehr stark aufgeheizt, damit der
Lüsterglanz nicht verlorengeht. Auf die Seitendots werden kleine
Klarglaspunkte gesetzt, auf die Blumen je ein großer, der nur einen
schmalen Elfenbeinrand stehenläßt.
Nun wird die Perle noch
rundgeschmolzen, dabei bildet sich die endgültige Form der
Blütenblätter – getempert und ins Vermiculit gelegt.
Einmal werden wir noch wach...
Samstag, 22. Dezember 2012
Adventskalender 22. Dezember
Für diejenigen, die bis hier
aufmerksam mitgelesen haben, wird der Aufbau dieser Perle nicht mehr
neu sein.
Auf eine Moretti-064-schwarze
Grundperle werden 276-Elfenbeindots aufgetragen. Ich setze 4 Punkte
von einem Loch zum anderen, das wiederhole ich dreimal, jeweils um
90° versetzt. Anschließend kommen die fehlenden Dreierreihen
dazwischen.
Nach dem Einschmelzen gebe ich Double
Helix Clio darauf und erhitze erst die ganze Perle stark, danach
Punkt für Punkt. Auch hier beginne ich mit einer Viererreihe, steche
mit meiner Stricknadel erst den 2.v.l., dann den rechten, den linken
und den 2.v.r.
Als nächstes bearbeite ich die
gegenüberligende Viererreihe. Das klingt vielleicht etwas chaotisch,
aber durch den Ortswechsel stelle ich sicher, dass mir nicht Teile
der Perle zu stark auskühlen.
Wenn die Viererreihen alle eingestochen
sind, wende ich mich den Dreierreihen zu, Auch hier mache ich es so:
Erst die Mitte, rechts, links und dann die gegenüberliegende Seite
usw.

Jetzt wird die Perle wieder gründlich
bis zum Dorn hin durchgeheizt, ganz zuletzt setze ich die kleinen
Nöppchen aus Double Helix Elektra auf, schmelze sie an, wedle noch
einmal – fertig. Ab mit ihr ins Vermiculitbett.
Nur noch zwei Tage bis Heiligabend.
Freitag, 21. Dezember 2012
Adventskalender 21. Dezember
Diese Farbvariation gehört zu meinen
Lieblingen.
Auf eine 016-dunkeltopazfarbene
Grundperle (schwarz geht auch oder 014-topaz) werden in drei Runden
je fünf 276-Elfenbein-Dots gesetzt, in die Mitte die größten, zum
Dorn hin kleiner werdend.
Die mittlere und die äußeren
Dotreihen werden mit Reichenbach Multicolor hell aufgestockt, die
dazwischen mit Reichenbach Multicolor dunkel.
Ich heize jetzt nur auf die Dots der
Mittelreihe, bis sie wirklich glühen. Dann wedle ich mit dem Dorn
temperamentvoll (nenee, lasst Euch nicht veräppeln) in der Gegend
herum, um eine schnelle Abkühlung zu erreichen. Dann heize ich Punkt
für Punkt auf und steche mit einer wirklich kalten Stricknadel (ich
nehme sie aus dem Wasserglas) das Auge hinein. Durch den
Temperaturschock ergibt sich der blaue Ring um die Luftblase.
Natürlich ist immer darauf zu achten,
dass die Temperaturunterschiede nicht so groß werden, dass die Perle
*knacks* springt.
Ich erhitze Moretti-004-Klarglas und
gebe auf jeden Punkt einen weiteren Tupfen. Nun wird die Perle
rundgeschmolzen und bis zum Dorn hin durchgeheizt. Zuletzt setze ich
MC hell-Pünktchen auf, lasse sie sich setzen, nehme sie aus der
Flamme, lasse sie etwas abkühlen und führe sie nur ganz kurz durch
die heißeste Flammenzone. Dadurch bildet sich der rötliche
Schimmer. Verzichtet man auf das zweite Aufheizen, bleiben die
Pünktchen hellgrün.
Die benachbarten Spacer wurden aus MC
dunkel (links) und MC hell (rechts) gewickelt.
Donnerstag, 20. Dezember 2012
Adventskalender 20. Dezember
Für diese Schneeblume habe ich einen
winzigen Spacer aus Moretti-064-Schwarz gedreht. Auf ihn habe ich aus
Lauscha-Soft-Klarglas ein Rad gesetzt und heruntergeschmolzen, bis
etwa 3Viertel der endgültigen Größe erreicht waren. Jetzt habe ich
den Klarglasstab heiß in weißes Emaillepulver getaucht und mit dem
emaillierten Ende fünf Punkte im Kreis gesetzt, viermal über den
Äquator verteilt. In die Zwischenräume kamen auf beiden Seiten noch
je vier Dreiergruppen Emailledots.
Direkt auf diese Punkte setzte ich
204-weiße Dots, darauf Klarglasdots. Die Mitte der Gruppen wurde mit
der Stricknadel eingestochen und wieder glatt geschmolzen, so dass
die Punkte zusammenlaufen.
Nun kommt die zweite Etage weiße Dots
mit kleinen 264-elfenbeinfarbenen Glaspunkten darauf. Das Elfenbein
fällt in der Gesamtwirkung kaum auf. Da weißes Glas aber im
flüssigen Zustand ganz klar wird, ist der Punkt, wo ich in die
Blütenmitte einsteche, nicht zu erkennen. Das Elfenbein bleibt auch
erhitzt hell, daher sehe ich das Zentrum der Dotgruppen wesentlich
besser.
Nachdem ich jede Blüte ein zweites Mal
eingestochen habe, überfange ich die gesamte Perle mit Klarglas und
lasse sie rund schmelzen, tempern und abkühlen.
Mittwoch, 19. Dezember 2012
Adventskalender 19. Dezember
Als ich diese Perle aus dem Vermiculit
holte, konnte ich nicht glauben, was ich sah: ein wirklich tiefes,
geheimnisvolles Nachtblau!
Da ich an dem Tag aber wirklich nur
diese eine Perle gewickelt hatte, gab es keinen Zweifel:
Auf einer Moretti-064-schwarzen
Grundperle wurden 264-elfenbeinfarbene Dots aufgetragen, darauf etwas
kleinere aus 072-Anlauforange – dessen Originalfarbe Ihr in
gestrigen Post vergleichen könnt.
Die habe ich flachgeschmolzen und mit
dem Double Helix-Glas Clio abgedeckt. Ich war schon erstaunt, als ich
diese extreme Dunkelfärbung in der Flamme beobachtete.
Als mir die Form der Perle gefiel,
ergänzte ich sie mit den kleinen Clio-Dots und schickte sie
schlafen.
Da ich ja weiß, dass Rottöne im
heißen Zustand schwarz erscheinen, hatte ich insgeheim ein Pink oder
ähnliches erwartet – aber diese Perle begeisterte mich viel mehr.
Ich wage gar nicht, sie zu wiederholen, ich kann mir nicht
vorstellen, dass sich dieses Ergebnis wiederholt. Solltet Ihr es
versuchen, zeigt Ihr mir Euer Ergebnis bitte? Dann versuche ich es
auch noch einmal.
Dienstag, 18. Dezember 2012
Adventskalender 18. Dezember
Die Grundperle wird als Donut aus
Moretti-076-Anlaufrot gewickelt.
Über ihren Äquator werden sechs große
Moretti-264-Elfenbein-Dots gesetzt, dazwischen auf jede Seite jeweils
sechs kleine.
In die Mitte der großen Punkte kommen
kleine SIS-Pünktchen, die Silver-Ivory-Stringer sind aus
276-Elfenbein mit Silberblatt gezogen.
Die Noppen werden kurz
eingeschmolzen und mit einem großen Tupfer Moretti-072-Anlauforange
bedeckt.
Auch die kleinen Elfenbeinpunkte erhalten Dots aus
Anlauforange, aber nicht mittig, sondern etwas zum Äquator hin
verschoben.
Jetzt wird die Perle so lange beheizt,
bin die Außenpunkte sich als Dreiecke zwischen die großen Noppen
schieben.
Zuletzt habe ich die Pickel aus Double
Helix Psyche aufgesetzt. Da sie nicht flach geschmolzen werden,
sondern nur so lange erwärmt werden, bis sie sich gesetzt haben,
findet hier noch keine Reaktion mit dem Elfenbein statt. Es fehlt zum
einen einfach die Hitze, zum anderen sind die Reaktionen mit
276-Elfenbein stärker als mit dem 264.
Montag, 17. Dezember 2012
Adventskalender 17. Dezember
Zur Abwechslung zu den handgewickelten
Perlen (wird Euch schon langweilig?) zeige heute einen gehäkelten
Tannenzapfen.
Wie solche Kugeln bzw. Oliven
angefertigt werden, könnt Ihr am besten auf der Seite
www.perlenhaekeln.de
lernen.
Zuerst werden die Perlen in einer genau
festgelegten Reihenfolge auf das Häkelgarn der Stärke 80
aufgezogen, in meinem Fall sind es Miyuki-Perlen der Größe 15.
Hier
ist der Hersteller wichtig, denn die 15er Rocailles der Firma Toho
sind geringfügig höher, dann ist der Rohling mit seinen 42x12mm
Größe zu kurz.
Zum Aufziehen braucht man ein
Zählmuster. Für Oliven erstelle ich die Schemata mit der Software
DBBead, dessen Nachfolger kostenlos von der genannten Internetseite zur
Verfügung gestellt wird.
Ich beginne oben rechts mit dem Fädeln.
Die grüne Farbe im Zählmuster entspricht dem Dunkelbraun der
gezeigten Olive, die rote dem Rotbraun, die violette dem Grün und
die gelbe dem Weiß.
Die weißen Felder bedeuten nichts, ich
ignoriere sie einfach.
Ich fange oben rechts an und arbeite
mich nach unten links Zeile für Zeile durch. Ich beginne also mit 15
rotbraunen Rocailles (5 für die erste, 10 für die zweite Zeile),
dann folgen fünfmal eine dunkelbraune, zwei rotbraune (für die
dritte Zeile), bis ich unten angelangt wieder mit 15 rotbraunen für
die beiden letzten Zeilen aufhöre.
Jede Zeile entspricht einer gehäkelten
Runde. Ich häkle also – mit einer 0,75mm-Häkelnadel - von links
unten beginnend in der ersten Runde 5 Perlen, in der zweiten 10, der
dritten 15 und so weiter...
Ich folge jeder Zeile von links nach
rechts, bis ich oben rechts wieder angelangt bin.
Bevor die Runden wieder kürzer werden,
setze ich die Holzolive als Füllung ein und nehme eine kleinere
Häkelnadel für das letzte Stück (0,55mm), da sich sonst bei mir
Löcher in die Zapfen schleichen.
Zuletzt den Faden sauber verstechen,
:-) drapieren, fotografieren und glücklich sein.
Sonntag, 16. Dezember 2012
Adventskalender 16. Dezember
Aus Moretti-232-hellem Türkis wird
eine runde Grundperle gewickelt, auf deren Äquator fünf Punkte aus
Moretti-456-Rubino Oro gesetzt werden. Auf beiden Seiten kommt je
noch eine Reihe genau mittig versetzte Dots, die etwas kleiner
aufgebracht werden. Die dritte Reihe in der Nähe des Dorns wird
ebenfalls versetzt mit noch kleineren Nöppchen aufgebaut.
Ich schmelze sie flach und setze wieder
aus dem hellen Türkis kleine Punkte in das Goldrubin – ein
kostbares Glas, wie der Name schon sagt.
Nun ist nichts weiter zu tun als
durchzuheizen und abzuwarten, das sich die Gläser vermischen und
nach einiger Zeit diese Mosaikmuster bilden. Es ist für mich kaum zu glauben, dass diese Farbübergänge aus nur zwei Gläsern entstehen. Zuzuschauen, wie sich auf der glühenden Glasoberfläche gelb in gelborange diese Muster bilden und beim Abkühlen in dieses Rosatürkis umschlagen, gehört für mich zu den faszinierendsten Vorgängen beim Perlenwickeln.
Auf die Schnittpunkte habe ich Dots aus
Moretti-420-Korallenrot gesetzt, von dem ich in meiner Anfangsphase mal eine sehr rosa Charge erwischt habe.
Das Gelb auf der linken Seite der Perle
im Bild ist ein Beleuchtungsfehler, schade, nicht wahr? Es würde mir
gefallen, wenn dieser Schimmer wirklich in der Perle wäre. Ob man
das mit Opalgelb erreichen würde?
Samstag, 15. Dezember 2012
Adventskalender 15. Dezember
Diese Perle ist eine meiner
Übungsperlen, bei denen ich versuche, die Stringermalerei
beherrschen zu lernen.
Dabei ziehe ich mir zuerst einen dünnen
Faden aus Double Helix Psyche. Ich erhitze die Glasstange, bis sich
an ihrem Ende ein Ball bildet. Ich docke einen 3mm-Dorn an, nehme den
Ball aus der Flamme, warte, bis sich eine Haut darauf gebildet hat
und ziehe den Faden lang.
Für die Perle wickle ich aus
Moretti-276-Elfenbein eine Grundperle, male mit dem Glasfaden Kringel
darauf und lasse sie gründlich einschmelzen, bis sich auf dem
Elfenbein das Craquelé gebildet hat.
Leider variiert diese Netzbildung je nach Charge des Elfenbeinglases.
Diese Glaszusammenstellung fasziniert
mich besonders: Es gibt einen tief dunkelblauen Spiegelglanz auf dem
Psychefaden, der von einem hellen und einem schwarzen Rahmen
eingefaßt wird.
Freitag, 14. Dezember 2012
Adventskalender 14. Dezember
Passend zu den Temperaturen hier in
Bayern – gestern morgen hatten wir hier minus zwanzig(!) Grad
Celsius – zeige ich Euch heute meinen Schneemann.
Er besteht aus vier Perlen: zwei
„Schnee“kugeln, dem Kopf und dem Hut.
Beginnen wir von unten, wie beim
richtigen Schneemann:
Für die beiden unteren Bälle habe ich
versucht, gleich große, regelmäßig runde Kugeln aus
Moretti-004-Klarglas zu formen, auf die ich 204-weiße Pünktchen
aufgetragen habe. Die Punkte sollen so weit eingeschmolzen werden,
bis sie sich gesetzt haben. Aber Vorsicht: Das weiße Glas ist so
weich, dass sie sich gern gleich hinlegen. Diese Kumpel sind also gut
zum Üben der Temperaturbeherrschung.
Der Kopf besteht aus einer etwas
kleineren Kuller, auf die erst die Augen aufgesetzt werden mit je
einem kleinen weißen und darauf einem winzigen schwarzen Dot.
Zuletzt bekommt der Schädel eine Nase aus 424-karottenrot.
Für den Hut habe ich einen
Moretti-064-schwarzen Spacer gewickelt und zum Zylinder geformt. Auf
dem linken Rand habe ich Runde für Runde eine Scheibe aufgebaut und
glatt geschmolzen, bis mir die Hutkrempe groß genug erschien.
Donnerstag, 13. Dezember 2012
Adventskalender 13. Dezember
240 Pünktchen habe ich auf jedes
dieser Weihnachtsbäumchen gesetzt, um dieses grüne Tannenmuster zu
erhalten.
Eine schwarze Moretti-064-Grundperle
wird zu einem Konus geformt, auf die Moretti-219-Kupfergrün
gepunktet wird. Ich fange an links an der dicksten Stelle an und
setze parallel zum Dorn sechs Punkte. Das wiederhole ich noch
viermal, so dass ich nun wie in einem Karoraster 30 Dots aufgetragen
habe. Jetzt setze ich in jedes Viereck zwischen die Punkte noch einen
Dot und eine Runde auf den Boden. Jetzt sind 60 Punkte auf meinem
Bäumchen.
Auf jedes Pünktchen wird mittig
Moretti-023-Mosaikgrün aufgesetzt (da bin ich bei 120), darauf
Moretti-208-Anisweiß (nun habe ich 180 Mal getupft). Jetzt sende ich
ein Dankgebet zum Himmel, dass mir weder Mosaikgrün noch Anisweiß
um die Ohren geknallt sind.
Diese gestapelten Dots lasse ich glatt
einschmelzen und freue mich dabei, wie die drei Gläser miteinander
reagieren und diese kleinen dunklen Pünktchen in dem Weiß bilden.
Ich korrigiere noch ein wenig die Form,
setze aus grünem (für die Fichten) oder türkisem (für die
Nordmanntannen) Klarglas die kleinen Tannenspitzen-Dots auf und frage
mich: Ist das diese ganze Arbeit wert?
Dann stehen am nächsten Morgen von der
aufgehenden Sonne hinterleuchtet die Bäumchen vor mir und strahlen
um die Wette: JA! Der Aufwand lohnt sich!

Was mache ich nun mit dem ganzen Wald?
Erstmal ein Paar Ohrringe für mich.
Habe ich schon erwähnt, dass ich Ohrringe über alles liebe? Ich
gehe niemals ohne Ohrringe aus dem Bad.
Oder ich wecke sie ein als Tannenbaum
im Schafspelz, wie hier für die Freisinger „Schnipsis“, meine
Quiltgruppe – wir haben uns gestern abend zu unserer
allvorweihnachtlichen Plätzchenverkostung getroffen.
Mittwoch, 12. Dezember 2012
Adventskalender 12. Dezember
Aus Moretti-026-Türkisgrün wickle
eine donutförmige Perle, auf deren Äquator ich fünf mittelgroße
Elfenbeindots setze, danach rechts und links dazwischen noch je fünf
kleinere.
Sie werden etwas eingeschmolzen und mit
Double-Helix-Clio aufgestockt. Dabei soll ein ganzes Stück Rand
stehen bleiben, auf dem sich beim Einschmelzen mit etwas Geduld das
Netzmuster entwickelt.
Wenn die Punkte so aneinandergelaufen sind,
dass vom Untergrund nur noch Linien sichtbar bleiben, setze ich
kleine Dots aus hellem Reichenbach Multicolor.
Ich lasse die Perle im hinteren Ende
der Flamme abkühlen. Bevor ich sie ins Vermiculit gebe, ziehe ich
sie kurz noch durch den heißen Flammenbereich, damit die Dots kurz
stark erhitzt werden und sich leicht violett einfärben.
Dienstag, 11. Dezember 2012
Adventskalender 11. Dezember
Für diese Blümchenperle wird zuerst
aus olivgrünem, transparentem Lauschaglas eine Hohle gewickelt.
Um den Äquator werden 4 Vierergruppen
Dots aus Moretti-476-Elfenbein gesetzt, jeweils dazwischen, zum Rand
hin, noch ein einzelner.
Wenn die Punkte etwas heruntergeschmolzen
sind, kommen auf jeden Dot Punkte aus Double Helix Clio. Jetzt wird
die Kugel gleichmäßig durch die Flamme gedreht, bis die Oberfläche
plan wird.
Bei Hohlkugeln muss man stets
vermeiden, nur eine Stelle zu stark zu erhitzen, da sich dort durch
den Druck der eingeschlossenen heißen Luft eine Beule bildet (und da
sagt man immer, das sei doch bloß heiße Luft und würde nix
bewirken!).
Nun wird also ganz vorsichtig die
Stelle in der Mitte der Punktegruppe erhitzt und eingestochen. Ihr
wisst schon: mit der berühmten Stricknadel. Auf keinen Fall darf das
Glas dabei den Dorn berühren, sonst klebt es sofort fest. Die Perle
darf sich wieder unter gleichmäßigem Drehen entspannen.
Zuletzt wird auf das Zentrum der
Viererdots ein Punkt aus Clio aufgetragen und erhitzt, bis er sich
gesetzt hat. Die Perle wird durch die sauerstoffarme Flamme gewedelt
und im Vermiculit versenkt, wenn sie nicht mehr glüht. Aufs Tempern
verzichte ich in dem Fall, weil die spiegelnde Lüsterschicht auf dem
Silberglas sehr empfindlich ist und sich beim Tempern gern
verabschiedet.
Montag, 10. Dezember 2012
Adventskalender 10. Dezember
Auf eine Grundperle aus
Moretti-246-Kobaltblau werden 276-Elfenbeindots gesetzt.
Ich beginne
mit fünf großen dicken Noppen rings um den Äquator. Zwischen diese
setze ich kleine Punkte.
Zuerst lasse ich die Perle wieder
rundschmelzen, dann setze ich auf jeden Punkt einen kleinen aus dem
Double-Helix-Glas Kronos.
Auf der dünnen Lage Elfenbein bei den
kleinen Flächen bildet sich ein Netzmuster aus. Die dicken Puntke
verfärben sich gelb, aber unter der Oberfläche ist auch hier ein
Netz zu erahnen.
Das war heute eine sehr einfache,
unaufwändige Perle – aber das wird auch wieder anders :-)
Sonntag, 9. Dezember 2012
Adventskalender 9. Dezember
Diese Perlen bilden eine gute Ergänzung
zu den von Corina Tettinger beschriebenen Tigerperlen, die viel
schwieriger zu beherrschen sind.
Auf einen dünnen Dorn (hier 1,6mm)
wird eine schmale weiße 204-Scheibe gewickelt, auf deren Rand kleine
schwarze Reichenbach 9203 tiefschwarze Punkte gesetzt werden. Punkte
aus Moretti-064-Schwarz würden beim Breitlaufen in ein dunkles,
schmutziges Violett umschlagen.
Die Dots werden eingeschmolzen, dabei
gehen sie schon etwas zu den Seiten hin. Jetzt wird das Rad mit
Moretti-012-Topaz überfangen. Dabei setze ich immer nur Ringe auf
den Äquator der Scheibe und schmelze sie herunter, indem ich die
Perle abwechselnd von beiden Seiten her beheize. Das mache ich so
oft, bis meine Perle die gewünschte Breite erreicht hat.
In der Regel ist das
Weiß-Schwarz-Gestreifte an den Enden noch zu sehen. Hier setze ich
rechts und links um den Dorn herum, ohne ihn direkt mit dem Glas zu
berühren, eine Wulst aus 016-Topaz (aus diesem Glas sind auch die
benachbarten Spacer).
Jetzt schmelze ich die Perle nur noch
rund, tempere sie ein wenig und schicke sie in ihr Vermiculitbett zum
Ausruhen.
Samstag, 8. Dezember 2012
Adventskalender 8. Dezember
Für diesen Seeigel wird eine Hohlperle
in Moretti-024-Grün gewickelt und gleichmäßig rund geschmolzen.
Über die Länge der Perle werden 5
nicht zu kleine Glaspunkte gesetzt. Dieses wird in regelmäßigen
Abständen noch viermal wiederholt, so dass fünf Dotlinien von einem
Loch zum anderen führen.
Die Flamme wird jetzt nur noch eine
Fläche zwischen zwei Punktereihen gerichtet. Sobald diese glüht,
wird mit einem Messer die Kerbe eingedrückt. Das Werkzeug muss dabei
recht kühl sein, damit es nicht am Glas kleben bleibt.
Die nächste Kerbe setze ich schräg
gegenüber in den übernächsten Zwischenraum, überspringe danach
wieder einen usw. bis alle fünf Flächen eingekerbt sind.
Während dieser Vorgänge setzen sich
auch die Noppen. Sind einige zu stark eingesunken, werden sie jetzt
noch erhöht, wie z.B. an dem Punkt rechts hinten zu erkennen ist.
Zuletzt kommen die kleinen schwarzen 064er Pünktchen auf die
größeren Dots.
Freitag, 7. Dezember 2012
Adventskalender 7. Dezember
Auf eine donutförmige Grundperle aus
Moretti-014-Topaz werden über den Äquator fünf große
276-Elfenbein-Dots gesetzt und rechts und links versetzt jeweils 5
kleine Punkte. Mitten in die großen Dots wird ein Tupferchen SIS
(versilberter Elfenbein-Glasfaden) gesetzt.
Die Punkte werden eingeschmolzen, bis
sie nur noch ein Millimeterchen abstehen, dann werden alle Punkte mit
Topaz abgedeckt und erhitzt. Beim Breitlaufen bildet sich das
reaktive Muster unter dem Topaz.
Wenn die Perle eine regelmäßige Form
eingenommen hat, werden zuletzt noch Nöppchen aus dunklem 236-Türkis
aufgesetzt. Nun wird die Perle vorsichtig durchgeheizt, dass die
Punkte sich setzen, aber noch nicht mit dem Elfenbein reagieren, ein
wenig getempert – und ab ins Vermiculit!
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Adventskalender 6.Dezember
Diese Hohlperle war die erste, die es
mir wert war, fotografiert zu werden.
Hier baute ich die Seitenwände in
unterschiedlichen Farben auf: die linke Wand in 276-Elfenbein, die
rechte in 232-Türkis, dann in 212-Erbsengrün. Bei dem Grün ist
noch gut zu sehen, dass es in zwei Runden aufgetragen wurde.
Nach dem Zusammenschmelzen legte ich
über die abenteuerlich unsaubere Verbindungsnaht einen
Silber-Elfenbein-Faden (SIS), den ich mit Silberblatt statt mit
-folie gezogen hatte, daher der hohe Silberanteil darin.
Zuletzt setzte ich Elfenbein-Punkte
aufs Türkis und türkise Dots aufs Elfenbein. Ich heizte die Perle
so lange durch, bis die Oberfläche sich geglättet hatte und die
Reaktionen wie gewollt abgeschlossen waren.
Mittwoch, 5. Dezember 2012
Adventskalender 5. Dezember
Diese beiden Perlen zeigen die
Reaktionen zwischen Moretti-276-Elfenbein und Moretti-232-Türkis. Es
bildet sich eine schwarze Linie, die ins Elfenbein hineinläuft. Je
länger und heißer das Glas wird, desto stärker wird die Reaktion.
Ich wickle kleine runde Grundperlen und setze mit der Gegenfarbe jeweils auf den
gegenüberliegenden Seiten Gruppen aus drei großen Punkten darauf.
Nun heize ich direkt auf die Mittelpunkte der Gruppen, damit
die Farben in einem Punkt zusammenlaufen.
Auf die großen Dots setze
ich zur Mitte hin kleinere der Grundfarbe und zwischen die
Punktegruppen kleine der Gegenfarbe.
Jetzt schmelze ich alles glatt und
lasse die Perle ein wenig abkühlen, damit sie mir nicht aus der Form
gerät, wenn ich die Mitte der Punktgrüppchen zum Glühen bringe.
Dort steche ich mit meiner bereits erwähnten Strumpfstricknadel
beherzt hinein.
Ich drehe die Perle langsam in der
Flamme, bis die Oberfläche wieder eine gleichmäßige Kugel bildet
und die Einstiche nicht mehr erkennbar sind.
Zuletzt tempere ich die Perlen im
hinteren Flammenbereich, gebe ihnen noch etwas Zeit, sich zu
entspannen – und entspanne mich auch.
Dienstag, 4. Dezember 2012
Überraschungen

Sie sind wirklich und wahrhaftig für mich gemacht, diese traumhaft schönen Ohrringe. Für niemanden sonst hättest Du das getan, so eine Unregelmäßigkeit einzubauen.
Vielenvielen herzlichen Dank!
Auch für die beiden Fotos, die ich benutzen darf, weil meine Kamera grad so spinnt, dass sie mir momentan keine halbwegs scharfen Bilder liefert.
Aber ein wenig über die Hintergründe:
In diesem Jahr habe ich zwei Weihnachtskalender, einen mit Teebeuteln - zu dem gehe ich morgens zuerst, brühe mir den Tee auf, mache Frühstück und freue mich auf den zweiten.
Der ist ein Gemeinschaftswerk zusammen mit Sylvia, Iris und Angela. Bisher war jeder Tag eine große Freude. Sobald ich wieder selbst fotografieren kann, gibt es mehr Bilder.
Schon das Einpacken - für jede der Drei etwas anderes, persönliches - hat mir so große Freude gemacht, dass allein das schon die Mühe wert war. Dann war der Einpack- und Versendetag schon so ein Jubeltag, an dem ich mich reich beschenkt fühlte, das machen zu dürfen.
Und: Lasst Euch umarmen, Ihr Drei - Das Auspacken jeden Morgen ist doch das Schönste!
Adventskalender 4. Dezember
Heute möchte ich Euch eine Hohlperle vorstellen.
Wie Hohlperlen aufgebaut sind, beschreibt Anka Münch in ihrem Buch "Die Glasperlenschule" sehr ausführlich und gut bebildert. Nach dieser Erklärung habe ich die Technik sofort verstanden, wenn ich auch nicht glauben konnte - und bis heute manchmal nicht glaube - dass sich aus den unförmigen Klumpen recht runde und für das Feuerteufelchen sehr große Perlen entwickeln.
Auf dem Dorn baue ich immer zuerst die rechte Seitenwand der Perle auf und danach die linke. Ich wickle immer im Wechsel, so dass die rechte Seite einen Tick größer ist als die linke.
Den Dorn halte ich schräg in der linken Hand (ich bin Rechtshänderin), so dass auch die rechte Seite nie neben der Flamme steht, sondern ständig schräg beheizt wird. Die linke Scheibe halte ich erst einmal kleiner, damit die Flamme an ihr vorbeistreichen kann und die rechte nicht zu stark abkühlt.
Nachdem ich die rechte Seite aufgebaut habe, halte ich den Dorn schräg nach vorn zu mir hingerichtet, damit die Rückseiten der Flächen aufgeheizt werden. Dabei kontrolliere ich gleich auf mögliche Öffnungen zwischen den Glasfäden und schließe sie sofort.
Zuletzt werden die beiden Flächen zueinander hingebogen, verschmolzen - und nun ist der spannende Moment: Wenn keine Löchlein mehr in den Wänden sind und die Scheibchen noch fest am Dorn kleben, dann bläst sich die Kuller beim Durchheizen gleichmäßig auf, weil sich die erhitzte Luft in ihrem Inneren ausdehnt.
An dieser Perle sieht man gut den Aufbau: Beide Scheiben beginnen mit Moretti-216-Grasgrün, die nächste Etage wird mit 212-Erbsengrün aufgesetzt - erst rechts, dann links, danach 408-Limonengelb. Als oberste Schicht setze ich 412-Gelb auf. Am Feuerteufelchen nimmt es beim Durchheizen eine orangene Farbe an.
Diese beiden Scheiben klebe ich nun zusammen, schmelze sie rund und setze die Dots auf: in 428-Rot, 408-Limonengelb und schmelze sie flach. Zuletzt kommen auf den Äquator die 412-gelben Pickel, die ich nur noch abrunde und nicht mehr einsinken lasse.
PS: Anka hat mir erlaubt, mich für diesen Kalender aus ihrem Buch zu bedienen. Ich kann die beiden nur wärmstens als Lehrmeister empfehlen - sowohl das humorvoll geschriebene Buch als auch die Frau. Nach meiner ersten Unterrichtsstunde bei Anka waren meine Perlen plötzlich - und unerwartet - doppelt so groß als in dem halben Jahr zuvor. Sie ist für mich eine großartige Lehrerin, die sich neben der Vermittlung von Fachwissen auch darauf versteht, Mut zu machen und Selbstvertrauen wachsen zu lassen - und NEIN, sie hat mich nicht gebeten, hier für sie Reklame zu machen.
Wie Hohlperlen aufgebaut sind, beschreibt Anka Münch in ihrem Buch "Die Glasperlenschule" sehr ausführlich und gut bebildert. Nach dieser Erklärung habe ich die Technik sofort verstanden, wenn ich auch nicht glauben konnte - und bis heute manchmal nicht glaube - dass sich aus den unförmigen Klumpen recht runde und für das Feuerteufelchen sehr große Perlen entwickeln.
Auf dem Dorn baue ich immer zuerst die rechte Seitenwand der Perle auf und danach die linke. Ich wickle immer im Wechsel, so dass die rechte Seite einen Tick größer ist als die linke.
Den Dorn halte ich schräg in der linken Hand (ich bin Rechtshänderin), so dass auch die rechte Seite nie neben der Flamme steht, sondern ständig schräg beheizt wird. Die linke Scheibe halte ich erst einmal kleiner, damit die Flamme an ihr vorbeistreichen kann und die rechte nicht zu stark abkühlt.
Nachdem ich die rechte Seite aufgebaut habe, halte ich den Dorn schräg nach vorn zu mir hingerichtet, damit die Rückseiten der Flächen aufgeheizt werden. Dabei kontrolliere ich gleich auf mögliche Öffnungen zwischen den Glasfäden und schließe sie sofort.
Zuletzt werden die beiden Flächen zueinander hingebogen, verschmolzen - und nun ist der spannende Moment: Wenn keine Löchlein mehr in den Wänden sind und die Scheibchen noch fest am Dorn kleben, dann bläst sich die Kuller beim Durchheizen gleichmäßig auf, weil sich die erhitzte Luft in ihrem Inneren ausdehnt.
An dieser Perle sieht man gut den Aufbau: Beide Scheiben beginnen mit Moretti-216-Grasgrün, die nächste Etage wird mit 212-Erbsengrün aufgesetzt - erst rechts, dann links, danach 408-Limonengelb. Als oberste Schicht setze ich 412-Gelb auf. Am Feuerteufelchen nimmt es beim Durchheizen eine orangene Farbe an.
Diese beiden Scheiben klebe ich nun zusammen, schmelze sie rund und setze die Dots auf: in 428-Rot, 408-Limonengelb und schmelze sie flach. Zuletzt kommen auf den Äquator die 412-gelben Pickel, die ich nur noch abrunde und nicht mehr einsinken lasse.
PS: Anka hat mir erlaubt, mich für diesen Kalender aus ihrem Buch zu bedienen. Ich kann die beiden nur wärmstens als Lehrmeister empfehlen - sowohl das humorvoll geschriebene Buch als auch die Frau. Nach meiner ersten Unterrichtsstunde bei Anka waren meine Perlen plötzlich - und unerwartet - doppelt so groß als in dem halben Jahr zuvor. Sie ist für mich eine großartige Lehrerin, die sich neben der Vermittlung von Fachwissen auch darauf versteht, Mut zu machen und Selbstvertrauen wachsen zu lassen - und NEIN, sie hat mich nicht gebeten, hier für sie Reklame zu machen.
Montag, 3. Dezember 2012
Adventskalender 3. Dezember
Eine kleine weiße
Moretti-204-Grundperle wird überfangen mit Reichenbach-Silberbraun.
Dabei verwende ich mindestens dreimal soviel Silberbraun wie Weiß,
damit das weiße Glas an den Lochrändern gut abgedeckt wird.
Nun setze ich aus dunklem
Moretti-276-Elfenbein fünf große Punkte rund um den Äquator der
Perle und jeweils seitlich dazwischen kleine Dots. Die Flamme halte
ich jetzt nur auf die großen Punkte. Elfenbein reagiert mit dem
Silberbraun, ich möchte nicht, dass die kleinen Dots vollkommen
schwarz anlaufen.
Um die Augen zu erhalten, erhitze ich
einen großen Punkt sehr stark und steche mit einer
Metall-Strumpfstricknadel (ja! Grinst nicht!) tief in die Mitte, aber
nicht bis auf den Dorn. Ich überspringe einen Punkt und erhitze den
übernächsten, um auch ihn einzustechen usw. bis alle fünf Augen
vorbereitet sind.
Ich erhitze einen
Moretti-004-Klarglasstab und setze Punkte in die Mitte der kleinen
dots und Kuppeln in die Mitte der Augen. Dabei achte ich darauf,
einen gleichmäßigen Rand zu behalten und die Luftblase
einzuschließen.
Nun wird die Perle gleichmäßig in der
Flamme gedreht, bis die Klarglasnoppen einsinken und sich die Ränder
schwarz eingefärbt haben.
Sonntag, 2. Dezember 2012
Adventskalender 2. Dezember
Auf eine schwarze
Moretti-064-Grundperle werden klitzekleine weiße
Moretti-204-Nöppchen gesetzt und eingeschmolzen. Das Weiß läuft
sehr stark auseinander, deswegen sollten die Punkte möglichst
gleichmäßig winzig sein.
Ich beginne wieder mit der Mittelrunde, hier mit 10 Dots, dann folgt die links benachbarte, dann die rechte, danach links außen am Dorn und zuletzt rechts außen - um die Perle möglichst gleichmäßig warmzuhalten.
Wenn die Perle gut geglättet ist, läßt
man sie soweit abkühlen, dass das Schwarz richtig dunkel und das
Weiß hell erscheinen. Mit einem Stringer aus
Moretti-072-Anlauf-Orange werden auf die weißen Punkte Kuppeln
aufgesetzt und langsam rundgeschmolzen. Dabei sollten die Flächen gut abgedeckt werden. Sonst entstehen weiße Halbmonde wie rechts im Bild.
Zuerst ist von dem Orange noch gar
keine Farbe zu erkennen. Ich nehme die Perle immer einige Zeit aus
der Flamme, um sie abkühlen zu lassen und erhitze sie dann wieder
vorsichtig, bis die Punkte dunkel erscheinen.
Die Farbe ist erst nach dem Abkühlen
im Vermiculit zu erkennen.
Samstag, 1. Dezember 2012
Weihnachtsglöckchen
Dieses Jahr ist wohl das Jahr der Adventskalender.
Türchen zu öffnen und Überraschungen zu entdecken macht mir solchen Spaß...
Und da man dafür etwas tun muss, habe ich auch etwas vorbereitet:
1. Türchen beim Adventskalender vom Perlenhäkelforum
Hier findet Ihr die Fädelanleitung für dieses Weihnachtsglöckchen.
In diesem Jahr ist der Schwerpunkt dieses Kalenders "Rätseln und Gewinnen" - ich hoffe, Ihr müsst nicht allzuviel rätseln, um Euch selbst so ein Glöckchen fädeln zu können.
Ich wünsche Euch eine ruhige, besinnliche Adventszeit - voller froher Überraschungen.
Türchen zu öffnen und Überraschungen zu entdecken macht mir solchen Spaß...
Und da man dafür etwas tun muss, habe ich auch etwas vorbereitet:
1. Türchen beim Adventskalender vom Perlenhäkelforum
Hier findet Ihr die Fädelanleitung für dieses Weihnachtsglöckchen.
In diesem Jahr ist der Schwerpunkt dieses Kalenders "Rätseln und Gewinnen" - ich hoffe, Ihr müsst nicht allzuviel rätseln, um Euch selbst so ein Glöckchen fädeln zu können.
Ich wünsche Euch eine ruhige, besinnliche Adventszeit - voller froher Überraschungen.
Adventskalender 1. Dezember
In den nächsten Wochen bis Heiligabend möchte ich
Euch jeden Tag eine Perle vorstellen und erzählen, wie ich sie
gewickelt habe. Für die Könnerinnen unter den Perlenmachern wird
das sicher langweilig: Ich verrate keine Geheimnisse.
Aber für Anfängerinnen oder auch ganz
Fremde ist es vielleicht interessant, einen kleinen Einblick zu
bekommen oder auch Anregungen.
Alle Perlen sind am Firedevil
gewickelt, meinem kleinen lahmen geliebten Feuerteufelchen.
Ich wünsche Euch damit viel Freude.
Die erste Perle zeigt eine meiner
liebsten kühlen Farbkombinationen.
Der Aufbau dieser Perle ist recht
einfach: Auf eine runde moretti-064-schwarze Grundperle werden Dots
gesetzt aus dunklem Moretti-276-Elfenbein. Zuerst mache ich fünf
Punkte in der Mittelrunde, dann versetzt auf der linken Seite wieder
fünf Punkte, jetzt wiederhole ich das auf der rechten Seite.
Die Punkte am Dorn mache ich zuletzt,
wieder erst links, dann rechts. Ich wechsele immer die Seiten, damit
die Perle nicht ungleichmäßig auskühlt. Dann würde sie mir
zerspringen.
Auf die Elfenbeindots setze ich nun in
derselben Reihenfolge Dots aus Double Helix Electra. Die lasse ich
einschmelzen, bis die Perle wieder rund ist und brate sie dabei
richtig durch, so heiß mein Teufelchen das kann. Dabei entsteht
dieses netzartige Gebilde auf dem hellen Grund.
Nun versuche ich, die Perle durch eine
sauerstoffarme Flamme zu wedeln, brennerbedingt mit mäßigem Erfolg.
Die Elektradots decke ich mit
Moretti-004-Klarglas ab und schmelze die Perle wieder rund.
Zuletzt setze ich kleine Dots,
ebenfalls aus DH Elektra.
Nach dem Abkühlen im Vermiculit und
dem Putzen ist sie nun
fertig.
PS: Und hier bei perlazzo gibt es noch einen Adventakalender, bei dem Ihr täglich etwas gewinnen könnt:
fertig.
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