Freitag, 28. Februar 2014

Vorfreude

ist die schönste Freude. Die kann einem niemand nehmen. Ganz egal, wie es dann wirklich sein wird, schon allein die Vorfreude sorgt für eine gute, aufgeschlossene Grundstimmung.

Kommenden Montag bekomme ich Besuch von drei Frauen, denen ich über das Internet begegnet bin und vor denen ich große Hochachtung verspüre. Wir wollen einen Tag zusammen verspinnen - ich freue mich darauf sehr.

Gestern habe ich schon Vogelfutter gebacken und Pralinen gerührt - aus Feigen, Datteln, Marzipan und natürlich ganz viel Nougat und Schokolade. Hoffentlich esse ich nicht schon vorher alles auf, weil ich so aufgeregt bin.

Am Sonntag werde ich dann noch einen Hirschgulasch kochen und einen Kuchen backen - und die ganze Zeit schmiede ich dabei Pläne, was wir am Montag an unseren Spinnrädern, Handspindeln und Kämmbrettern anstellen werden - und freue mich.

Freitag ist Freutag.


Mittwoch, 26. Februar 2014

Zwölftelblick im Februar

Heute sieht es natürlich nicht mehr so aus am Marterl, dazu ist es schon seit Wochen zu warm.

Aber Anfang Februar habe ich den wahrscheinlich einzigen Wintertag dieses Monats erwischt - und ich wollte doch wenigstens ein Schneebild in meiner Serie.

Dieses Wegekreuz ist tatsächlich sehr groß, ich schätze mal, an die vier Meter wird es hoch sein. Die anderen in der Gegend sind zwei bis zweifünfzig hoch und gesellen sich in der Regel zu einer Bank unter einen hohen Baum.

Weitere Zwölftelblicke gibt es bei Tabea.

Dienstag, 25. Februar 2014

Artyarn

Ist das jetzt schon "artyarn"?
Ich habe kleine Kullerchens gefilzt - wahrscheinlich furchtbar umständlich, ich habe ewig gebraucht dafür. Die habe ich auf Knopflochgarn gefädelt und zusammen mit zwei Schafwollsträngen verzwirnt.

Besonders auf meinem gequilteten Tascheninnenleben gefällt mir das.
Und was macht Ihr so "creadienstags"?

Dienstag, 18. Februar 2014

Fransengarn


Heute habe ich versucht, ein Fransengarn zu spinnen.

Für den ersten Anlauf finde ich es wirklich lustig. Ich bin gespannt, wie es verstrickt aussehen wird.

Auf jeden Fall passt es gut zu meinem Ponchogarn im Untergrund, vielleicht kommt es in den Kragen. Da es nur etrwa 40 Meter sind, reicht es dafür noch nicht, aber ich weiß ja jetzt, wie es geht.













Und ich finde, es passt ausgezeichnet zu dem Lagunen-Ringtop, das ich mir nach einer Anleitung von Angela Meier gebrutzelt habe (aber nicht heute) - ich freue mich schon, den Ring gemeinsam mit dem Poncho zu tragen.
Was habt Ihr denn so gemacht am "creadienstag"?

Freitag, 14. Februar 2014

...und sie lebten glücklich und zufrieden...

bis an ihr Lebensende, das hoffentlich noch in weiter, weiter Ferne liegt.

Es ist so ein Klischee! Ich kann es kaum glauben:
Heute habe ich mich ganz unbändig gefreut, dass mir mein Mann nach fast 20 gemeinsamen Jahren immer noch zum Valentinstag kleine Rosen schenkt, eine Karte voller Herzchen - und: juhuuuu! Konzertkarten für Max Raabe!

Ich bin überglücklich: Heute ist ein richtiger Freutag!

Donnerstag, 13. Februar 2014

Selbstgesponnene Wolle

stellt momentan für mich sogar die Norowolle in den Schatten. Aus 100% australischer Merino ist das Tuch so warm und weich wie seine Farben.

Bei irgendjemandem habe ich gelesen, dass Wolle nie wieder so schön wird wie die erste selbstgesponnene - und jetzt verstehe ich das. Man ist noch garnicht in der Lage, gleichmäßig zu spinnen, dadurch wird die Wolle automatisch dicker, dünner..., eben lebendig. Erst befürchtete ich , dass mich diese Unregelmäßigkeit bei dem Lochmuster stören würde - aber nein, ich liebe sie.

Nun habe ich auch für das rote Leinenkleid ein Tuch, diesmal ist es allerdings eher zu klein geraten - obwohl ich es in Anlehnung an das Tuch "Marella" mit zusätzlichen Lochmusterreihen und mehr Rapporten gestrickt habe.

Das wird unter Garantie nicht das letzte selbstgesponnene Tuch gewesen sein, da nehme ich noch einmal Anlauf.

Trotzdem werde ich dieses Tuch nicht aus den Händen geben - also ab damit zu "Rums".

Dienstag, 11. Februar 2014

Ikarus und Dädalus
























Heute sitze ich an der Nähmaschine. Ich habe zwei Tops genäht zum Thema Sonnenstrahlen, jetzt quilte ich sie und denke nach über Dädalus und Ikarus, den großartigen Handwerker und Künstler und seinen übermütigen Sohn.

Und was macht Ihr so "creadienstags"?

Samstag, 8. Februar 2014

Sonnenaufgang

Lange habe ich nichts mehr beigetragen zu Katjas Himmelssammlung. Als ich gestern morgen den Sonnenaufgang sah, war das so unwirklich, dass ich es kaum glauben konnte: Der Himmel war über und über, auch im Norden und Westen, mit diesen grellrotorangegelben Wolkenfedern bedeckt. Das obere Bild zeigt den Blick nach Osten.



Freitag, 7. Februar 2014

Freitag ist Freutag


Während einer Erkrankung vor 30 Jahren habe ich mir angewöhnt, mich jeden Abend beim Einschlafen zu fragen: Worüber habe ich mich heute gefreut? Und jeden Morgen beim Aufwachen: Worauf freue ich mich heute?

Diesmal waren die beiden Fragen ganz einfach zu beantworten: Gestern habe ich mich über ein wundervolles Päckchen gefreut, in dem mir der silberne, handgeschmiedete Ring geschenkt wurde, eingepackt in blaue neuseeländische Merinokammzüge. Vielen herzlichen Dank, liebe Sylvia. Diese Woche hatte ich mich schon einmal sehr gefreut über Dich, als Du diesen Ring gezeigt hast.

Heute habe ich mich darauf gefreut, den ersten Zug der Wolle meines Sohnes in einem Strang mit der Wolle meiner Großmutter im anderen zu verzwirnen - der Gedanke, dass diese Wolle sich über vier Generationen spannt, gefällt mir. Wenn ich die Wolle meiner Mutter zum Verstricken gebe, sind dann auch alle Generationen daran beteiligt.

Ich habe schon einen Vier-Generationenpullover. Die Wolle spann damals meine Urgroßmutter, meine Großmutter strickte einen Pulli für meine Mutter, den sie trug, bis er auseinanderfiel. Aus der wiederverwendbaren Wolle strickte sie dann einen Pullover für mich. Ich liebe ihn.

Warum ich Euch das noch erzähle mitten in der Nacht: Ich habe "Freitag ist Freutag" gefunden.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Japanische Noro-Wolle

zählt für mich zu den schönsten Garnen, die ich kenne. Die Farbzusammenstellung ist meist verblüffend, aber immer perfekt kombiniert aus leuchtend bunten und zurückhaltend unterstreichenden Partien. Das Garn ist als Single nicht ganz gleichmäßig ausgesponnen und wirkt dadurch sehr natürlich.

Dieses Tuch ist aus zwei verschiedenen Norowollen nach dem System des Hitchhikers bzw. des Brickless gestrickt. Dabei hat jeder Absatz sein eigenes Muster. In unregelmäßigen Abständen habe ich Perlen eingestrickt.

Ich mag ihn sehr - aber er ist mir zu groß geraten. Ich wollte nicht aufhören, solange ich noch Wolle übrig habe. Jetzt habe ich aber trotzdem noch Reste.

Was mache ich nun? Gerade das letzte Muster, lila Blätter mit Perlen, möchte ich nicht wieder abräufeln - das gefällt mir so gut. Ob ich ihn allerdings so lang tragen werde?

Na, egal - jetzt aber erstmal ab damit zu "Rums"!

Das lila Kleid habe ich mir auch selbstgenäht, nachdem mein rotes Vorgängerkleid auseinandergefallen war. Ich bin gespannt, ab ich es auch in dieser Farbe so viel schleppen werde.





Dienstag, 4. Februar 2014

Upcycling

heißt das Neue Deutsche Wort, das mir immer ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Es klingt doch so viel besser als "flickschustern", ich glaube aber, es meint dasselbe.

Ich habe meine geliebte alte, ausgeleierte Strickjacke, deren Ausschnitt sich nun bis an den Hosenbund heruntergedehnt hatte und deren Ärmel mir von den Schultern rutschte, "upgecycelt".

Dafür habe ich aus der neugesponnenen Terracottawolle, dem dritten, feinsten Strang, einen Schalkragen gestrickt. Ich habe ganz einfach im alten Ausschnitt Maschen aufgenommen und so lange mit verkürzten Reihen hin und her gestrickt, bis die Kragenform mir gefallen hat. Genau 100g stecken in dem Kragen.
Sogar einen getöpferten Knopf für den Kragen habe ich noch  gefunden, zwar nicht aus echtem Terracotta, aber wenigstens rotglasiert.
 
Sieht die Wolle verstrickt nicht zauberhaft aus, so lebendig? Die Farben wechseln ständig, die Fläche scheint in sich zu vibrieren. Das habe ich dem Kammzug nicht angesehen.

Und guckt mal, was Sylvia für einen phantastischen Ring zum Creadienstag zeigt, den sie mit einer meiner handgewickelten zerbrochenen Perlen geschmiedet hat.

Mir erschien die Perle zu schön und zu schade zum Wegwerfen - und jetzt freue ich mich sehr darüber, was aus ihr geworden ist.
Ich sehe grade: Passt der Ring nicht genau zu meinem Kragen? :-)



Montag, 3. Februar 2014

Wolle macht glücklich

Der liebste aller Söhne hat mir am Samstag einen großen Berg Wolle geschenkt.

Seitdem sitze ich am Spinnrad, nehme eine Wolle nach der anderen in die Hand und staune. Ich bin verblüfft, wie unterschiedlich die Wolle sich verhält.

Welche ich am wenigsten mag, wußte ich sehr schnell: die bläulichglänzende in der Mitte. Wer aber meine Lieblingswolle sein darf, ist nicht so sicher: Das Coburger Fuchsschaf hat seine Nase ganz weit vorne, da  kommt eigentlich nur noch der Polarfuchs in die Nähe. Aber diese beiden Stränge lassen sich so einfach zu einem gleichmäßigen, dünnen Garn verspinnen und haben in sich ganz leichte Farbnuancen, die erst beim Verspinnen sichtbar werden - ich bin begeistert.