Mittwoch, 31. Dezember 2014

Kommt gut ins Neue Jahr hinüber

Wie geht es Euch am letzten Tag des Jahres? Haltet Ihr Rückschau? Schmiedet Ihr Pläne?

Mein 2014 war sehr ausgefüllt. Für 2015 wünsche ich mir mehr Ruhe, weniger Aktionen. Ich möchte gerne langsamer leben. "Was?", werden sich einige fragen, die mich kennen, "NOCH langsamer? Ja geht denn das?" Doch, das geht gut.

Nicht umsonst ist einer meiner Spitznamen "Schnecke". Dem will ich im kommenden Jahr Ehre machen.

Als es um ein Häuser-Quiltprojekt der "Freisinger Schnipsis" ging, war ich zu langsam, mir das "Schneckenhaus" zu reservieren, da war Andrea schneller. Nun denke ich über ein "Vogelhaus" nach. Und über den "Hausdrachen"... genau, den werd ich mir gleich noch zurücklegen.

Über Vogelhäuser hatte ich 2013 schon einmal nachgedacht. Dabei ist in der Keramikwerkstatt dieser Futter-Palast entstanden, dessen Dach sich grade unter einer Donkosakenmütze versteckt.

Aber heute gehe ich noch ein letztes Mal in diesem Jahr meinen Hausdrachen besuchen, der hilft mir mit seinem Feueratem immer so schön beim Perlenwickeln...

Habt einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!

Dienstag, 30. Dezember 2014

Weihnachtssonne

Für den Schatz des Monats Dezember habe ich mir die ersten eigenen Murrine nach Michis Rezept aufgebaut. Sie sehen zwar noch nicht ganz so perfekt aus wie ihre, aber sonnig strahlend: Ich mag sie sehr.

Verteilt habe ich sie auf weihnachtlichen Farben: rot-grün.
Der Untergrund ist mit Fritten behandelt und mit schwarzem Stringer bemalt.

Das Set besteht aus einer Kette, einem Paar Ohrringe und einem Ringtop.

Die handgewickelten Perlen habe ich mit gehäkelten kombiniert: einer grünen, einer roten und einigen aus einer selbst zusammengestellten Perlenmischung.

























...und weil heut "creadienstag" ist...



Montag, 29. Dezember 2014

Die letzte Rose

Das Montagsmandala (13)

 
































Am 1. Weihnachtsfeiertag brachte mir mein Mann die letzten beiden Rosen des Jahres ins Haus. Dort standen sie bis heute morgen.

Als jetzt der Schnee kam, verwendete ich die schönere der beiden für mein Mandala. Die anderen Zutaten sind nur meine Handabdrücke und ein paar Sonnenblumenkerne für die Piepsis.

Lange wird das Mandala nicht zu sehen sein, spätestens morgen früh ist es im Schnee versunken. Irgendwann im nächsten Jahr wird es wieder auftauchen. Auf unserem Terrassentisch können wir immer genau sehen, wieviel Schnee gefallen ist.

Bei Ghislana habe ich heute auch schon ein Schneemandala entdeckt.



Glutrot

leuchtet die Kette, die ich mir aus den Perlen gefädelt habe, die ich in Sylvias Adventskalender fand. Ich habe mehrere Anläufe gebraucht, mich zu entscheiden, wie lang sie werden soll. Nach zwölf verschiedenen Versuchen in unterschiedlichen Längen ist eine halsnahe Kette entstanden. Einige ihrer Perlen habe ich weggelassen, dafür selbstgewickelte eingefügt. So kann aus den übrigen Perlen ein weiteres Schmuckstück entstehen.
Auf jeden Fall gefällt mir dieses Set ausgezeichnet. Vor allem im Winter brauche ich dieses glühende Rot. Die Wirkung dieser Kette erinnert mich an frisch angezündete Kohlen, bevor die Farbe durch die entstehende Asche zum Grau tendieren wird: Eine kostbare Momentaufnahme im Winter.

Sonntag, 28. Dezember 2014

Zwölftelblick im Dezember

Wie ich es mir gewünscht hatte, ist der Schnee noch gekommen. Die Landschaft ist hell, von einem blauen Licht beschienen. Die Sonne versteckt sich hinter den Wolken.

Auf der Bergkuppe wehte heute ein eisiger Wind, so dass der Schnee nicht liegen blieb.

Die einzigen Farbtupfen liefern die Hagebutten des Rosenstrauches.

Das ist nun der letzte Zwölftelblick für dieses Jahr.
Weitere gibt es bei Tabea




Montag, 22. Dezember 2014

Sonnenorange

Schon viel früher wollte ich berichten über dieses wunderschöne gestickte Set.

Erst war es viel zu dunkel draußen, um die Farben einzufangen. Der hell leuchtende Streifen in dem Stein hat sich im Dunkeln versteckt. Vom Blitzlicht wurde er überblendet.
Auch jetzt, im hellen Schatten, kommt seine Schönheit nicht wirklich zur Geltung.

Ich traute meinen Augen kaum, als mir Caro (immer noch ohne Blog) auf dem Arnstorfer Perlentreffen eine Geschenktüte übergab, aus der dieser in meinen Lieblingsfarben leuchtende Anhänger und diese außergewöhnlichen Ohrringe zum Vorschein kamen.
































Caro, hab vielen herzlichen Dank für diesen wundervollen Tag. Das große Geschenk war es ja nicht alleine, Du hast Dir die Zeit genommen, mich in die Anfangsgründe des Perlenstickens einzuweihen.

Noch zeige ich nicht, was wir hier gemeinsam am Tisch fabriziert haben - dankeschön, Iris, für das Bild. Bei unserem nächsten Treffen im Februar wollen wir es beenden - ich freue mich schon sehr darauf.

Das Montagsmandala (12)

Eigentlich ist es dem der vergangenen Woche nicht unähnlich. Das liegt an dem Patchwork-Untergrund. Diesmal ist es eine Tischdecke in der Log-Cabin-Technik. Die Streifen sind so geschnitten, dass sich schon in dem Muster ein Weihnachtskranz bildet.

In dessen Zentrum habe ich den Kerzenteller gestellt mit Efeublättern und Blättersternen. Noch liegt das Ensemble auf dem Terrassentisch, aber ich werde es mir ins Haus holen, ehe der Quilt unter dem Wetter leidet.

Jetzt neigt sich die Adventszeit schon dem Ende zu. In diesem Jahr habe ich darauf geachtet, ruhige, friedliche Momente bewußt einzubauen und zu genießen.

Leider ist das auf Kosten einiger meiner Pläne gegangen, zum Beispiel hätte ich gerne mehr Zeit gehabt, über alle meine Adventskalendertürchen zu berichten.

So sind einige auf der Strecke geblieben, aber für die für mich wichtigsten Dinge habe ich berichtet - bis auf eines. Aber das kommt gleich, bevor meine Zeit noch knapper wird, weil ich nachher meinen Weihnachtsbesuch vom Flughafen abholen werde.

Mir fehlt auch der Tag morgen.
Da fahren mein Mann und ich zu einer Beerdigung. Das sind immer diese Termine, die nicht planbar sind, die einen unverhofft daran erinnern, sich im Leben auf das Kostbare zu konzentrieren, auf die Zeit, die man mit seinen Liebsten verbringen kann.

Genießt Eure Tage - bis gleich!



Samstag, 20. Dezember 2014

Patchworkgeschichten in Monoprints

Mail Art Gelly Print 4

Schon ist auch diese Postaktion von Tabea vorüber.

Der Druck für den Monat September ist eigentlich ein kleines genähtes Patchworkprojekt.

Da Claudia kein eigenes Blog hat, zitiere ich aus ihrem Brief: "Ein Monat, der ein wenig Sommer und ein bisschen Herbst ist, ein Monat, in dem man eine Patchworkdecke sowohl als Picknickdecke als auch zum Einkuscheln an kühlen Abenden benutzen kann. Ich habe mich gegen einen traditionellen Quiltblock entschieden und ein modernes Chevronmuster gewählt, das an Meereswellen oder Bergspitzen erinnern könnte. Die Farben sind überwiegend sommerlich, aber dann und wann blitzt auch etwas vom goldenen Herbst hervor."


Und was mir persönlich an besten gefällt: Die Herbstsonne blitzt hervor, nicht mehr ganz so warm, in kühleren Farben... Ich freue mich sehr darüber, dass dieser Ausschnitt bei mir gelandet ist.
Wie bei großen Quilts hängen auch bei diesem kleinen Geschichten an den Patches, die gelbe Acrylfarbe zum Beispiel verzierte schon Claudias Hochzeitseinladungen.."Und dann gibt es da auch noch ... die Geschichte, dass meine Agar-Agar-Platte nur sehr kurzlebig war, die wenigen drucke, die ich mit ihr realisieren konnte, wirken recht verwaschen und als die Platte zerbrach, entschied ich mich, mir eine ganz kleine Gelly-Plate zu kaufen." DAS kenne ich.

Claudia, in Deinem Blatt steckt mit großer Wahrscheinlichkeit der höchste Aufwand. Aber es hat sich gelohnt. Vielen Dank dafür.


Das Monatsblatt Oktober stammt von Sonja.

Die satten Farben sprechen von reifem Korn, von reicher Ernte.
Durch den starken Komplementärkontrast leuchtet das Blatt noch stärker als ich es hier wiedergeben konnte. Dabei ist das Lila so sparsam eingesetzt, dass es einem nicht um die Augen knallt, sondern das Gelb und den goldenen Schriftzug unterstreicht.

Ein sehr schönes Blatt. Ich bin gespannt, wie die anderen Seiten dieser Serie aussehen.


Für den November zeigt Silke, leider auch ohne Blog, einen Wald im Schnee.

Sie schnitt sich Schablonen aus und druckte in acht Lagen. Die Farben sind fein aufeinander abgestimmt und ergeben wirklich die Stimmung, als würde man in einem Schneesturm durch den Wald laufen, kurz bevor es dunkel wird.

Ein ganz klares, ruhiges Bild: So einen November-Waldspaziergang durch den Schnee wünsche ich mir für 2015. Dieses Blatt werde ich mir sehr gern einen Monat lang anschauen.



Den Abschluss bildet Sabine, ohne Blog, mit diesem weihnachtlich goldenen Stern.

Obwohl ich diese MailArt-Aktion etwas nervenaufreibend fand, weil es nicht so funktionierte, wie ich es mir vorgestellt hatte und daher in Arbeit ausgeartet ist, statt einfach nur Spaß zu machen, bin ich doch sehr froh darüber, dabei gewesen zu sein.

Ich bin immer noch gespannt, ob ich es wieder versuchen werde - und mit etwas Abstand doch noch einmal Anlauf nehme auf meine Fische für den Monat März.

Das müsste ich garnicht mehr, denn Gerdi hat mir dieses wundervolle Seepferdchen noch geschenkt, weil ich ja für mich selbst kein Blatt gedruckt hatte.

Vielen herzlichen Dank an alle, die sich mit ihren Graphiken beteiligt haben und mir damit einen so kostbaren Kalender für das kommende Jahr bescheren.





Freitag, 19. Dezember 2014

Messingfische
























In der Freisinger VHS habe ich bei Magdalena Thalhammer einen Kurs belegt zur Oberflächenbearbeitung von Kupfer.

Dabei sind diese Messingfische entstanden.

Sie mussten ein Weilchen auf ihre Montage warten, da ich erst die richtigen Meereswellenperlen dazu wickeln wollte.

Da ich mich nicht entscheiden konnte: Ist das Helle in den Perlen Gischt oder sind es Wolken? Ist das Blaue der Himmel oder das Meer? habe ich bei den Ohrringen die kleinen Perlen entgegengesetzt aufgehängt.

Mein gequilteter Untergrund passt mal wieder gut, oder? Manchmal bin ich selbst erblüfft, wenn etwas unbeabsichtigt so funktioniert.

Das zeige ich jetzt Andiva.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Noch ein Schneckchen...

hat sich zu meinem November-Schatz gesellt: ein Ringtop.
Bis auf wenige Punkte bin ich mit der Stringermalerei
zufrieden: Der Fleck am zentralen Kringelansatz müsste nicht sein. Der zweite Stringer war dicker als der erste, daher sind die letzten Füllinien stärker geworden. Ich hätte erst den dickeren nehmen sollen, aber ich hatte die Hoffnung, der dünne würde reichen.
Das nächste Mal ziehe ich mir vorher einen größeren Stringervorrat.

:-) Ich sehe grade Sylvia vor mir, wie sie die Augen verleiert und versucht, meine Kritikpunkte nachzuvollziehen. Das macht mir Spaß!

Und ab zu Rums damit!

Übrigens gibt es heute auf dem Mutperlenblog eine goldene Schale zu gewinnen.

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Kalenderblätter

Mail Art Gelly Print 3

 

Weiter gehts mit den Monoprints für die Adventspost, die Tabea organisiert hat. Mittlerweile sind auch der April, Mai, Juni, Juli und August bei mir eingetroffen.

Ich genieße es sehr, aller zwei Tage einen großen Briefumschlag aus dem Briefkasten zu fischen.

Der April stammt von Dr. Maren Fischer, der Filzlaus. Sie hat ein fröhlich buntes Bild geschaffen, das an Kinderwachszeichnungen erinnert.






Von Ariane stammt das Blatt "Regen im Mai".




Für den Juni hat Mickey Hansedeern Fische gefangen, die im März bei mir noch lustig durchs Algengestrüpp schwammen. Obwohl sie schon zum Trocknen aufgehängt sind, gucken sie noch ganz fröhlich.
Die zarten Juli-Erdbeeren von Gerdi sind ganz nach meinem Geschmack. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich sie anschaue - auch wenn das Blatt gar nicht so ein krachertes Erdbeerrot in sich hat, sondern eher zurückgenommen wirkt.
Sie hat auf ein spezielles Leinenpapier gedruckt, das dem Erdbeerfeld eine besondere, lebendige Struktur verleiht.Strawberryfields for ever.

Auch das Augustblatt von Charlotte spricht mich besonders an. Ob das wohl an meinem Nicknamen liegt? Heidi Sonnenlicht?















Jedenfalls herzlichen Dank an alle Beteiligten. Ich freue mich, dabei zu sein und bin schon gespannt, ob heute der September im Postkasten sein wird.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Meine bislang längste Perle

habe ich heute morgen aus dem Ofen geholt und eben vom Dorn befreit. Sie misst nicht ganz fünf Zentimeter.

Auf meiner Hand sieht sie trotzdem noch so klein aus, dabei habe ich keine großen Hände.

Heute vormittag habe ich ihr noch einige kürzere dazugewickelt. Ich bin schon gespannt, was sich daraus entwickeln wird.
Was macht Ihr denn so "creadienstags"?

Montag, 15. Dezember 2014

Das Montagsmandala (11)

Als ich heute morgen aufwachte, war das Fieber verschwunden. Dafür hatte ich Halsschmerzen und die Nase tropfte. Umso mehr freute ich mich über Sylvias Adventskalenderpäckchen. Sie hat mir tatsächlich ein Halstuch gestrickt, einen dinosaurischen Zackenloop in dem Rot, das ich am liebsten mag: einem lebendigen, aus mehreren Rotschattierungen zusammengesetzten.

Genau diesen Schal wollte ich mir irgendwann einmal stricken, in genau diesem Rot. Ich finde, schon das Muster hat so etwas von Flammen, da muss einfach Rot her, feuriges Rot..

Mein Montagsmandala war heute von sehr kurzer Dauer: Der Untergrund liegt wieder auf dem Stuhl, es ist ein Patchworkkissen. Das rote Tuch liegt um meinen Hals und erwärmt mein Herz. Die Lorbeerblätter schwimmen in der Hühnersuppe auf dem Herd, die Orange werde ich zum Nachtisch essen, für die Vitamine. Meine Halsschmerzen werden keine Chance erhalten, den morgigen Tag zu begrüßen. Die Sonne im Zentrum steckt an meinem Finger und erinnert mich daran, dass der Regen draußen nicht ewig währen wird.

Ich liebe diese Mandalas, sie geben Ruhe und Besinnung, selbst wenn man sie gleich wieder zerstört, hat man sie doch schon beim Legen verinnerlicht. Sie lassen mich eine tiefe Dankbarkeit spüren, vor allem, wenn sie solche Kostbarkeiten enthalten wie den Schal, danke, Sylvia.

Freitag, 12. Dezember 2014

Freude...

In dieser Woche habe ich mich viel gefreut. Über die wichtigsten Nikoläuseleien habe ich ja schon berichtet.

Eines der Highlights dieser Woche war das Glaspaket von Angela mit der Linsenperle darin. Die meisten Gläser kannte ich ja schon, aber dazwischen blitzten mich ganz unbekannte an, zum Beispiel ein beschriftetes Stückchen Glacier von CIM. Das wollte ich mir schon immer mal kaufen, seitdem ich in Claudias Buch darüber gelesen hatte. Nun hab ich ein Probierstängelchen freihaus bekommen. Außerdem lagen kurze Stückchen Twisties dabei. Die werde ich auf jeden Fall für mich selbst verbrutzeln...

Als allererste Amtshandlung habe ich die gesamten grauen Reste rausgesucht. Sieben "steinerne" Mutperlen haben sie ergeben, zusammen mit einigen Murrine und selbstgemörserten Frits.

Leider komme ich in den nächsten Tagen nicht mehr an den Brenner, um weiter Mutperlen zu wickeln. Aber selbst das ist ein Grund zur Freude: Morgen werde ich nach Arnstorf fahren zur Weihnachtsfeier der Fädelmädels.

Caro, noch ohne Blog, wird mir eine Nachhilfestunde im Perlensticken geben. Mit dieser Technik habe ich mich erst selten befasst.

Schau mal, Caro, gefallen Dir Deine drei Schäfchen und der Cabochon?

Abends darf ich dann die Schloßherren von Malgersdorf besuchen, am Sonntag geht es auf den Weihnachtsmarkt.

Was für eine schöne Welt! Ein richtiger Freutag heute.

März, der Monat der Fische

Mail Art Gelly Print 2

Mein eigener Beitrag war der März. Dieser Monat gehört für mich den im Sternzeichen Fische Geborenen, kurz: den Fischen. Also war für mich klar, Fische müssen her.

Ich wollte gleich noch einige Blätter mehr drucken, um einen Vorrat für Basteleien und Glückwunschkarten für meine fischegeborenen Freunde zu haben.










Eigentlich hatte ich mich auf das Drucken gefreut. Leider hat sich das zu einer für mich unerfreulichen Materialschlacht entwickelt. Die erste Gelatineplatte ist mir auseinandergebrochen. Im Nachhinein hat mich getröstet, dass es nicht nur mir allein so ergangen ist.

Ich schmolz die Sülze also wieder ein, ließ etwas Flüssigkeit herausdampfen, damit sie eine festere Konsistenz erhält. Diese Masse goss ich in einen niedrigen Dosendeckel, stellte sie einige Stunden kalt - und war für einen kurzen Moment zufrieden.


Genauer gesagt: Bis ich mich zum ersten Mal mit meiner Farbwalze der Gelatineplatte näherte. Vermutlich verliebten sich die beiden augenblicklich ineinander und gingen eine innige Beziehung ein.

Meine Oberfläche war also schon vor dem ersten Versuch im Eimer. Ein Teil der klebrigen Masse saß auf meiner Walze fest.
Die Walze wurde nicht von der Gelatine befreit. Ich gab die Acrylfarbe nun klecks-chenweise auf die Walzengelatine und verteilte sie vorsichtig auf der heilen Plattenseite.



Nichtsdestotrotz: Ich habe einen dicken Schädel. Kreative Schlachten mit Material gewinne immer ich. Das habe ich mal beschlossen.

Und so habe ich äußerst vorsichtig immer nur die eine Seite der Druckplatte eingefärbt und in dreivier Lagen immer wieder Farbe und Schablonen aufgelegt, bis die Flächen bedeckt waren und ich fand: Doch. Das sieht irgendwie nach mir aus.







Dabei habe ich Papierschablonen verwendet: ausgeschnittene Fische. Doch auch die blieben an dem Pappbrei kleben. Irgendwann dachte ich mir: Gut. Sollen sie. Bei einigen Blättern kleben auch die Fischeschablonen drauf - und zwar dort, wo sie wollten, d.h., wo sie sowieso nicht mehr abgegangen sind und von der Papieroberfläche einige Fasern mit sich gerissen haben. Zum Beispiel der blaue Fisch auf dem zweiten Bild von unten ist solch eine Schablone.
Aber nein: Ich sehe das nicht als Mangel, eher als Bereicherung. 
Darüber hinaus habe ich Zweige von unserem Lebensbaum, Wollfäden (von der guten, mit roten Zwiebelschalen gefärbten reinen Schafwolle *zwinker*, aber nur,
weil die sich zuerst greifen ließ), Paketschnur, Netze von Zwiebeln und von Kartoffelsäcken verwendet.

Dann habe ich noch ein bisschen geschummelt und den Fischen Augen, Mäuler und manchmal Schwanzflossen spendiert, einfach so, mit einem wasserfesten Stift. Gleich gefiel es mir noch ein bisschen besser.





Vor dem Verschicken sah ich mir alle Varianten noch einmal an und war erstaunt:  Ich konnte mich nicht entscheiden, welche mir am besten gefiel. Sie sind sehr unterschiedlich von zartblau in sich getönt bis zu schrillem orangeblauem Komplementärkontrast.

Aber ehrlich: Ich finde, die Fotos sehen besser aus als die Originale. Das passiert bei Schmuckaufnahmen nicht. 








Leider hatte ich nicht im Gedächtnis, dass 13 Grafiken gedruckt werden müssen, das Deckblatt hatte ich außer Acht gelassen. So habe ich nun selbst keinen Druck, weder für mich noch für meine fischegeborenen Freunde - und muss wohl noch einmal ran.

Vielleicht.



Alles in allem hat mich die Aktion bereichert. Es tut gut, sich mit neuen Arbeitstechniken auseinanderzusetzen. Diese Gelatinedrucke habe ich als große Herausforderung empfunden.


Es wird nie meine Lieblingsdrucktechnik werden, Papiere mit Kleister einzufärben macht mir ungleich größeren Spaß - und es ist preiswerter. Ich verbrauche nicht soviel Farbe, auch der Löffel Mehl kostet nicht soviel wie das Gelatinepulver. Das Mehl entsteht aus Getreide, die Gelatine aus Schwein, na gut, es gäbe vegetarische Alternativen, aber die sind noch teurer.








Wer mehr über die Gelatinedruck-Aktion wissen möchte schaut bei Tabea.




















Und weil es Fische sind und heute Freitag ist, dürfen die kleinen auch zu Andiva ins Aquarium.



Donnerstag, 11. Dezember 2014

Tannenbaumseife

Liebe Weihnachtswichtel!

Für uns alle habe ich in diesem Jahr eine Luxus-Seife gesiedet.
In ihr sind große Mengen Ziegenmilch enthalten, außerdem etwas Kokosmilch und Hafermilch. Reine Seide macht sie weich und geschmeidig.
Als Fette habe ich Rapsöl, Kokosnussöl, Olivenöl, Babassu-Öl, Palmöl, Palmkernöl, Jojobaöl, Walnussöl, Kakaobutter und Rizinusöl verseift.
Sie ist 5% überfettet, das bedeutet, dass die Haut nicht ausgelaugt, sondern schon durch die Seife leicht nachgefettet wird.

Leider hat sich die Seifenmasse, als ich zum Beduften die Parfümöle „Hawaiian Flowers“ und „Gartenrose“ zugesetzt habe, als zickig erwiesen (ob es wohl an der Ziegenmilch lag?). Daher haben die Seifen nicht die perfekte Form erhalten, die ich ihnen eigentlich zugedacht hatte.

Da ich neugierig war, wie die Seifen im Gebrauch sein werden, habe ich einen kleinen Teil der Seifenmasse schon heiß verseift, um die Reifezeit abzukürzen – und ich persönlich bin begeistert. Deshalb habe ich auch darauf verzichtet, noch einen neuen Seifenbrei anzusetzen, die Seife wäre sicher nicht besser geworden, sondern höchstens schöner anzuschauen.
Fragt also bitte nicht nach Seifenbildern. Als Sylvia mich einmal fragte, ob ich schon fertig geworden sei mit den Wichteleien für den Kreativen Adventskalender antwortete ich, es nicht zu wissen, es sei zwar nicht schön geworden, aber sehr gut. 
 
Die Seife wurde am 6.8.2014 gesiedet, ist also reif, wenn Ihr sie in den Händen haltet. Sie kann sofort benutzt werden. Da Seife aber lebt, wird sie sich noch verändern und weiter reifen. Vermutlich wird sie kommenden Mai, Juni, Juli am besten sein. Dort passt auch der sommerliche Duft perfekt hin – wobei ich ihn auch in der Winter- und Frühlingszeit liebe, wenn die Sehnsucht nach Blumen am größten ist. Spätestens 2015 um die Adventszeit solltet Ihr die Seife aufbrauchen, denn dann läuft sie Gefahr, umzukippen und ranzig zu werden.

Ich hoffe, Ihr habt alle viel Freude mit der Seife und verbleibe mit den schönsten Weihnachtswünschen

Eure
Heidi Sonnenlicht