Montagsmandala (31)

"Mit Essen spielt man nicht", sagte meine Urgroßmutter immer, wenn ich die Erbsen auf meinem Teller hin und herschob. Ich habe damals schon Muster damit gelegt. Das fiel mir heute ein. Meine Mandalas haben oft etwas mit meinem Essen zu tun, sie landen wenig später auf meinem Teller.
Ich genieße es, mit dem Essen zu spielen, wenn es dadurch nicht verdorben wird, sondern essbar bleibt. Der Schnittlauch ist schon im Quark gelandet, zusammen mit Pfeffer, Salz, Zitronensaft, etwas süßem roten Paprika und Olivenöl.
Heute nicht wieder als Mandala wie die Suppe vergangener Woche, aber das kann sich ja noch
ergeben.
Heute hat das Mandalalegen so viel Spaß gemacht, weil ich meine neueste, genähte Perlensonne mit dem handgewickelten Glascabochon in der Mitte dabei hatte. Ich habe erst den Schnittlauch auf den Teller gelegt, dann die grüne Sonne darauf. Beim Schnittlauch schneiden fielen mir die abgeregneten Apfelblütenblätter ins Auge, also eine kleine Menge weißer, unzerknitterter Blättchen gesucht, um die grüne Sonne herumgelegt.
Dann hörte ich die Vergissmeinnichts rufen "Vergiß uns nicht!", pflückte einige ihrer Blütenstände - und hörte die gefüllten Traubenhyazinthen grummeln "... und wir? Sind wir Dir nicht schön genug?" Na gut, dann dürft Ihr eben auch noch mitkommen, morgen bei den angedrohten 30°C überlebt Ihr sowieso nicht.

So legte ich Runde um Runde und fühlte mich dabei immer zufriedener. Diese Wirkung haben Mandalas fast immer auf mich, das ist ganz typisch.
Ghislana hat derzeit einjähriges Jubiläum ihrer Mandalas. Wenn sie schreibt, Mandalalegen sei "
...
ein lieb gewordenes Ritual, das meiner Seele gut tut. Ich lege meine
Sehnsucht nach Ruhe, Heil- und Ganzsein hinein und wünsche mir und uns
eine "runde Woche". Zu Wochenbeginn ein paar Minuten ganz mit sich im
Frieden sein...", dann kann ich das voll und ganz nachvollziehen. Ich möchte diese Gewohnheit nicht mehr missen und mir fehlt etwas, wenn ich mir die Zeit dafür nicht nehme.
Britta hat den Makromontag von Stephanie übernommen. Ich freue mich, dass dieses Projekt weitergeht.